Führung und Knowhow-Transfer

In meinen letzten Blogbeitrag bin ich auf das Thema Führung und Innovation eingegangen (Blog Leadership und Innovation). Heute möchte ich den Einfluss von Führung auf Knowhow-Transfer, also Wissens-Transfer betrachten.

Das Thema Wissens-Transfer ist ein Aspekt von Knowledge-Management. Knowledge-Management umfasst:

  • Erzeugen und aneignen von Wissen
  • Darstellen und Kodifizieren von Wissen
  • Speichern und Wiederfinden von Wissen
  • Verteilen und gemeinsames Nutzen von Wissen
  • Transferieren von Wissen

Das Thema Wissens-Transfer, also die Vermittlung und Weitergabe von Wissen ist dabei von zunehmender Bedeutung. Wir wollen Wissen vermitteln um Informationen für andere verfügbar machen damit gut begründete Entscheidungen getroffen werden können.

Arten und Ebenen von Wissen

Es gibt verschiedene Arten von Wissen:

  • Implizites (stillschweigend, voraussetzend, z.B. Haltungen, Kulturen)
  • Explizites (kodifiziert)

Und es gibt verschiedene Ebenen von Wissen:

  • kognitiv/erkenntnismäßig (Was)
  • fortgeschrittene Fähigkeiten (Wie)
  • Systemverständnis (Warum)

Wissen kodifizieren

Damit Wissen verfügbar gemacht werden kann, muss es kodifiziert werden. Wissen kann auf verschiedenen Arten kodifiziert werden:

  • Normen, Regularien
  • Emails, Schreiben, Memos
  • Berichte
  • Content Management Systeme
  • Datenbanken
  • Prozesse (SOPs, Verfahrensanweisungen, Flussdiagramme, …)
  • Formulare
  • Ton- und Video-Aufzeichnungen
  • Workflow Systeme (PLS, MES, …)

Führung als Erfolgsfaktor für Wissens-Transfer

In vielen Organisationen ist Wissen immer noch ein Machtfaktor. Macht wird nicht gerne geteilt. Dem Wissenstransfer stehen daher immer wieder persönliche Interessen entgegen.

Dabei ist das vorhandene Wissen ein wichtiger Erfolgsfaktor für eine Organisation. Daher muss Führung, also die Führungskräfte, den Transfer von Wissen ermöglichen, unterstützen und einfordern. Wie kann das geschehen?

Führungskräfte sollte:

  • Systeme und Prozesse zum Kodifizieren, Speichern und Wiederfinden von Wissen bereitstellen
  • die zwanglose Kommunikation und den direkten Erfahrungsaustausch zwischen den Menschen ermöglichen und einfordern
  • Abteilungs – und bereichsübergreifende Plattformen für informellen Erfahrungs-Austausch bereitstellen (z.B. SharePoints, Yammer, …)
  • Kodifizierung von Wissen einfordern und unterstützen

Natürlich sind hier die Führungskräfte auch selbst gefordert, mit gutem Beispiel voranzugehen und ihr Wissen und Ihre Erfahrung der Organisation für den Transfer innerhalb der Organisation bereitzustellen.

Auch Fehlerursachen sind Wissen

Es sollen aber nicht nur Erfolgsrezepte weitergegeben werden, sondern auch schlechte Erfahrungen, Fehler und Sackgassen. Das erfordert eine Unternehmens-Kultur, in der auch Fehler und Misserfolge angstfrei kommuniziert werden können, damit andere diese vermeiden können (s.a. Blogbeitrag eine Frage der Ursache nicht der Schuld ).

Bei diesem Punkt kommt den Führungskräften eine besondere Bedeutung zu. Sie müssen eine solche Kultur konsequent leben, unterstützen und einfordern.